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  • AutorenbildAnouk Algermissen

Weihnachten alleine: 5 Tipps um die Festtage gut zu überstehen



Die Weihnachtszeit ist für die meisten Familienzeit. Doch was passiert, wenn man keine Familie (in der Umgebung) hat oder sich bewusst dagegen entscheidet, mit anderen zu feiern?


Die Medien suggerieren uns gerne, dass dies die schönste Zeit im Jahr ist und dass wir sie unbedingt mit anderen Menschen verbringen sollten. Dies kann für Menschen, die über die Festtage alleine sind, zu Stress werden. Vielleicht erlebt man Einsamkeit, Traurigkeit oder Scham. Vielleicht weiß man aber auch einfach nicht, was man mit sich anstellen soll, weil es kein soziales Skript für “Weihnachten alleine” gibt.


In diesem Artikel möchte ich fünf Tipps mit dir teilen, die dir helfen sollen, die Festtage trotz oder gerade wegen der Abwesenheit von anderen genießen zu können.


Inhaltsverzeichnis




Tipp 1: Sich Zeit nehmen


Sich Zeit nehmen, klingt vielleicht erstmal langweilig oder nichtssagend, doch dahinter steckt so viel mehr.

Wann nehmen wir uns schon mal wirklich Zeit? Alle sprechen immer von Entschleunigung und Achtsamkeit, doch wann machen wir das tatsächlich mal?

Seien wir ehrlich: so gut wie nie.


Die Weihnachtszeit kann eine wunderbare Pause von unserem hektischen Alltag sein.


Denn nur in Ruhe haben wir die Möglichkeit, Ressourcen aufzuladen und besser mit unseren eigenen Bedürfnissen in Kontakt zu kommen.

Wenn wir zwischen Meetings, Aufgaben, Freunden und Haushalt hin und her gerissen werden, denken wir dann darüber nach, was uns eigentlich gut tut?


Nimm dir bewusst Zeit. Das, was andere vielleicht selbst in dieser Zeit nicht können, weil sie von Party zu Abendessen zu Familienfeiern hetzen, kannst du für dich machen.


Wie kann das konkret aussehen?


  • keine Pläne haben und in den Tag hinein leben

  • sich überlegen, worauf man wirklich Lust hätte

  • sich mit den eigenen Emotionen und Bedürfnissen verbinden

  • über die eigenen Ziele und Wünsche nachdenken

  • Dinge ganz langsam erledigen

  • spazieren gehen ohne Ziel

  • Hobbys nachgehen

  • Löcher in die Luft starren und träumen


All diese Dinge verbinden uns wieder mit uns selbst. Und das ist es auch, was uns sonst so häufig fehlt. Wir merken nur, dass es uns nicht gut geht, wissen aber nicht warum.


Denn dafür müssten wir uns erst einmal die Zeit gönnen, dieser Frage auf den Grund zu gehen. Dies kann uns zu der ursprünglichen Idee von “Besinnlichkeit” zurückbringen - also sich wirklich auf die Dinge besinnen, die uns wichtig sind.

Selbst kleine Dinge, die wir vielleicht aus unserem Leben gestrichen haben, weil sie keinen “Sinn” haben oder nicht “effizient” sind, können uns bereichern. Wieder einen Zugang dazu zu bekommen, kann eine große Ressource in unserem Leben sein.






Tipp 2: Negative Gefühlen bearbeiten


Doch auch, wenn du dir Zeit nimmst, dich mit dir selbst zu verbinden, kann es passieren, dass negative Gefühle aufkommen.


Das können Emotionen sein wie:


  • Traurigkeit: Alle anderen haben so einen schönen Abend mit ihren Liebsten und ich sitze hier ganz alleine.

  • Scham: Bin ich ein Versager, weil ich noch nicht mal an Weihnachten mit meiner Familie zusammen sein will?

  • Einsamkeit: Die Stille macht mich wahnsinnig, ich wäre jetzt so gerne mit anderen Menschen zusammen.


Zunächst mal: es ist ganz normal, dass diese Gefühle aufkommen. Und es ist auch nicht schlimm, dass sie da sind.


Mein Tipp: Wenn du negative Gefühle bemerkst, dann versuch nicht sie wegzudrängen oder sie dir auszureden. Beobachte sie einfach eine Zeit lang und benenne sie für dich. Sprich dabei liebevoll mit dir selbst.

Das kann sich zum Beispiel so anhören:


“Ah ja, ich fühle mich gerade ziemlich alleine. Das tut ganz schön weh. Aber wie soll ich mich auch sonst fühlen in dieser Situation? Ich kann das schon verstehen, dass ich jetzt gerade einsam bin. Das ist okay.”


Negative Gefühle gehen nämlich nur dann weg, wenn wir sie verstehen und ihnen einen gewissen Raum geben. Wenn du das gemacht hast, kannst du zum nächsten Tipp übergehen: für sich selbst sorgen.


Anmerkung: Wenn du merkst, dass du in deinen Emotionen gefangen bist oder wirklich in eine depressive Episode abrutschst , dann nimm am besten Kontakt mit einem Therapeuten / einer Therapeutin auf. Auch über die Feiertage gibt es Nottelefone oder Onlineangebote, die man nutzen kann. Achte da bitte auf dich.





Tipp 3: Für sich selbst sorgen


Wenn du dir etwas richtig Gutes tun könntest, was wäre das? Stell dir einmal vor, du würdest dich von außen sehen: die Dinge, die dich stressen, deine Unsicherheiten und Ängste. Was würdest du dir selbst empfehlen ?


Wäre das vielleicht:


  • ein langes Bad nehmen und dich wirklich mal entspannen

  • endlich Aufgaben erledigen, die dich immer wieder nerven

  • andere Menschen anrufen

  • Tagebuch schreiben

  • dein Lieblingsessen kochen

  • deine Lieblingsserie schauen

  • einfach mal nichts tun


Die Festtage können dir die Gelegenheit geben, dich gut um dich selbst zu kümmern, deine Selbstwirksamkeits-Muskeln zu aktivieren und dir dabei zu helfen, dich wohlzufühlen . Es ist schon alles da: denn du weißt am besten, was du brauchst, um dich gut zu fühlen. Jetzt geht es darum, dir das bewusst zu machen und es dann auch umzusetzen.



Tipp 4: Anderen etwas Gutes tun


Weihnachten ist das Fest der Nächstenliebe. Tatsächlich ist Nächstenliebe nicht nur schön für andere, sondern tut uns selbst auch noch gut.


Anderen Menschen etwas Gutes zu tun, kann uns ein tiefes Gefühl von Erfüllung und Zufriedenheit geben. Gerade, wenn wir merken, dass wir uns mit uns selbst unwohl fühlen, kann ein Akt der Nächstenlie be auch unser Bild von uns selbst verändern.

Aus der Couch Potato, die irgendwie nichts gebacken bekommt, wird ein Mensch, der anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. Wir tun also nicht nur anderen etwas Gutes, sondern auch uns selbst.


Das können zum Beispiel Dinge sein, wie:


  • in Organisationen mithelfen

  • sich überlegen, was anderen Freude bereiten würde

  • Kekse für die Nachbarn backen

  • im Seniorenheim aushelfen

  • Kleidung oder Geschenke spenden

  • die Omi anrufen


Tipp 5: Verbindungen stärken


Auch wenn wir nicht mit anderen zusammen sind, können wir dennoch unsere Verbindung zu anderen Menschen stärken.


Das kann unsere Familie sein, aber auch unsere Freunde, die Nachbarin, ein alter Schulfreund oder irgendjemand anderes, der uns etwas bedeutet. Die Verbindung mit anderen Menschen ist eines der menschlichen Grundbedürfnisse. Wenn uns also die Lust oder die Einsamkeit packt, können wir uns auf vielen verschiedenen Wegen mit anderen verbinden.


Beispiele


  • Briefe oder Postkarten per Hand schreiben und verschicken

  • jemanden anrufen

  • kurze Textnachrichten verschicken

  • Menschen auf der Straße frohe Weihnachten wünschen


Häufig reichen schon Kleinigkeiten, damit wir uns nicht mehr ganz allein fühlen.


Zusammenfassung


Wenn du an Weihnachten merkst, dass es dir nicht gut geht, dann probiere folgende Dinge doch einfach mal aus:


Vielleicht beginnst du damit, deinen Tag zu planen, indem du dir überlegt, was dir gut tun würde.


Nachdem du dann vielleicht eine Runde Sport gemacht und ein wenig gelesen hast, nimmst du dir bewusst Zeit für Ruhe.


Vielleicht hörst du etwas Musik und konzentrierst dich ganz auf dich selbst. Womöglich kommen dabei negative Gefühle auf, doch du lässt sie zu und versuchst sie zu verarbeiten.


Vielleicht merkst du dann, dass dir ein Gespräch mit einem anderen Menschen gerade total gut tun würde, also rufst du deine beste Freundin an. Ihr quatscht einige Zeit und tauscht euch über euren Tag aus.


Vielleicht backst du danach ein paar Plätzchen und stellst einige davon deinen Nachbarn vor die Tür. Dann kuschelst du dich in eine Decke ein und schaust deinen Lieblingsfilm - sei das jetzt “Tatsächlich Liebe” oder “Stirb langsam”.



 


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